Grandioses Konzert von Home Free in München

Home Free – die erste a capella Country Band – waren zwar schon zu Gast in UK und auch in Österreich, aber nach Deutschland hatten sie es bisher nicht geschafft.

Bis jetzt … letzte Woche begannen Home Free ihre Europa- Tournee in Oslo/ Norwegen und sie waren auch schon in Hamburg, bevor es am 4. September nach München ging. Am Mittwoch gastierten sie dann noch in Berlin und nächste Woche, am 10. September geht es für die Vocal- Band nach Köln. Wer für die ausverkauften Shows kein Ticket hat(te), verpasst(e) wirklich etwas. Das kann man sagen.

Gegründet wurde Home Free vor 18 Jahren von Beatboxer Adam Rupp und seinem Bruder. Viele Mitglieder kamen und gingen. In der jetzigen Formation besteht die Band seit Mitte 2016.
Im Jahr 2013 nahmen sie an einem Wettbewerb für a capella Gruppen teil und gewannen diesen. Seit dem geht es mit Home Free steil nach oben.

Schon schnell nach Bekanntwerden der Tourdaten in Deutschland waren die Konzerte wie zu erwarten ausverkauft.

Das Münchener Technikum, in dem schon einige Country Live Acts auftraten, wie u.a. Clare Bowen und The Cadillac Three, überraschte uns diesmal mit Bestuhlung. Es war also anzunehmen, dass es ein eher gediegenes Konzert werden wird …

Pünktlich um 20 Uhr betrat der Support Jeffrey East mit seiner Gitarre die Bühne.
Der Songwriter erinnerte mit seinem laaaangen Bart im ersten Moment an Cody Jinks – wer sonst hast so ein Prachtstück im Gesicht?! 🙂
Gutaussehend, sympathisch, talentiert, unterhaltsam – eine perfekte Mischung und das bewies sich auch direkt.

Jeffrey East stimmte das Publikum gleich auf einen wunderbaren Abend ein, es sang und feierte mit und lauschte seinem 30-minütigem Set.
Es ist doch immer wieder schade, gute Musiker nur so kurz zu erleben.
Vielleicht kommt er ja zurück – freuen würde es sicherlich nicht nur uns, denn der sympathische Sänger hat an diesem Abend einige Fans dazu gewonnen.

Nach einer kleinen Pause gingen die Lichter aus und es ertönte „Cotton Eye Joe“ – und schon betraten Home Free die Bühne und performten „Life is a Highway“, gefolgt von dem Song mit dem sie ihren Durchbruch schafften: „Ring of Fire“.

Die Gedankengänge, dass dieser Konzertabend eher gediegen abläuft, waren komplett falsch – schon bei den ersten Songs erhoben sich die Fans von den Plätzen und feierten ihre Band auf der Bühne. Es benötigte nicht viel Arbeit von Leadsänger Tim Foust das Publikum für sich und seine Bandkollegen zu begeistern.

Auf die Frage, ob man die Band schon einmal live erlebt hat antworteten ungefähr die Hälfte der teils weit angereisten Fans mit „ja“. Die Fans kamen nicht nur aus Deutschland, sondern reisten aus Italien oder der Schweiz an um die a capella Gruppe live zu erleben. Diejenigen, die bisher noch nicht als eingefleischte Fans galten, waren es spätestens am Ende dieses Konzertes – oder nennen wir es eher Show.

Eine perfekt abgestimmte Choreographie aller Musiker – große Hits erstklassig interpretiert – das Publikum rein mit Stimme unterhalten, dieses Gesamtpackage ist einmalig im Bereich der Countrymusic.

Es bedarf keine Instrumente, die Stimmgewalt der Musiker, allen voran Tim Faust mit seinem Stimmumfang von fünf Oktaven und Austin Brown, der besonders mit hohen Tönen glänzt, reichen vollkommen aus. Rob Lundquist und Adam Chance runden das ganze mit ihrem wunderbaren Gesang ab und Beatboxer Adam Rupp gibt sein übriges dazu. Einziges „Instrument“ bei der Show ist ein Looper, bei dem das Quintett während des Ed Sheeran- Songs „Castle on the Hill“ zeigt was man hiermit schönes anstellen kann.
Ja, auch große Pop- Hits können Home Free in ihrem Stil darbieten.

Das rund zehnminütige Solo von Adam Rupp – angefangen über Drums bis hin zu Michael Jackson war eines der Highlights dieses Abends. Einfach grandios.

 

 

Das Programm, bzw. die Auswahl der Songs, ist Home Free gut gelungen, gerade vom aktuellen Album „Timeless“ – so auch der Name dieser Tour – haben sie viele Songs eingebaut. So kamen die Fans in den Genuss „It Looks Good“ und „Timeless“ – beides eigene Songs, sowie Cover wie „My Church“ (Maren Morris) und „Man of Constant Sorrow“ (Soggy Bottom Boys) live zu erleben und laut mitzusingen.

Mit „Hillbilly Bone“ von Blake Shelton endete das Konzert, aber selbstverständlich ließ das Münchener Publikum Home Free nicht ohne eine Zugabe („Love Train“) von der Bühne gehen.

Ein durchaus gelungener und keineswegs gediegener Abend im Technikum ging viel zu früh zu Ende, doch sie versprachen zurück zu kommen … na das hoffen wir doch!

Zum krönenden Abschluss gaben Jeffrey East und Home Free noch Autogramme für die vielen Fans – eine sympathische Geste!